Schluss jetzt, wir sind doch keine kleinen Kinder mehr! Spätestens mit 25, 30 Jahren wissen wir alle, was sich da bei Mann und Frau zwischen den Beinen befindet – da muss man sich doch nicht mehr so anstellen… oder? Gerade wer sich für einen Sommerurlaub in Ostsee-Gefilden entscheidet, der gerät schnell – ob nun freiwillig oder unfreiwillig – an FKK-Badestrände. Auch Freibäder haben vermehrt FKK-Abende für Freikörper-Fans im Angebot. Während die Fronten zwischen den Anhängern und Ablehnern des gepflegten Nacktseins oftmals verhärtet sind, sind sich andere unsicher: Soll man nicht doch mal den Nackt-Strandurlaub wagen, oder lieber nicht? Wir versuchen mal ganz rational abzuwägen und bringen drei Argumente für Freikörperkult und drei dagegen – und dann kann jeder entscheiden, was ihn mehr überzeugt.
Pro FKK: Am FKK-Strand sind alle gleich
Im Prinzip ist doch das Nacktsein am Strand nichts anderes als die Schuluniform in der Schule: Keiner ist besser als der andere, niemand kann wegen seiner Kleiderwahl schief angeguckt werden, alle sind gleich. Es lässt sich natürlich leicht sagen, dass man sich einfach mal bitte locker machen und die Kleidung ablegen soll – leicht ist das für viele nicht, schon klar. Aber: Sobald man sich einmal überwunden und festgestellt hat, dass man am Ende nur einer von vielen ist, ist das Gefühl plötzlich gar nicht mehr so schlimm. Demokratischer kann es am Strand eigentlich kaum zugehen.
Contra FKK: Die Präsentatoren
Einige scheinen jedoch diese Gleichheits-Regel noch nicht so ganz begriffen zu haben und halten sich und ihr bestes Stück ganz offenbar für den heiligen Gral. Entsprechend stolzieren sie extra dicht an der Damenwelt des FKK-Strands vorbei. Ganz so, als wollen sie sagen: Frauen dieser Welt, schaut auf dieses Stück! Peinlich, peinlich. Leider gibt es solche Leute immer wieder. Sie sorgen mit ihrem Verhalten für Unbehagen bei den Leuten, die von sich eben nicht so überzeugt sind. Folglich fühlen sie sich in ihrer Abneigung zum FKK bestätigt und meiden diese Strände in Zukunft. Und nach derlei Erfahrungen kann man es ihnen noch nicht mal verübeln. Ekelhaft.
Pro FKK: Die ultimative Bequemlichkeit
Sich endlich mal keine Gedanken darüber machen zu müssen, ob die Badehose nun modisch auf der Höhe der Zeit ist – wer träumt nicht davon? Ganz ohne Badehose macht man es sich so leicht, wie es nur geht. Gut, man könnte das Gedankenspiel nun weiterspinnen und sich fragen, ob man dafür mit seiner Intimfrisur im Trend liegt oder nicht – aber das steht nun wirklich wieder auf einem anderen Blatt. Fakt ist aber auch: Es gibt keinen kratzenden Sand mehr in der Buchse, man muss nicht mehr die ganze Zeit mit diesem nassen Lappen an den Lenden herumlaufen UND – vor allem für Leute mit empfindlicher Haut entscheidend – es reibt und juckt endlich kein feuchter Badehosenbund mehr an der Hüfte.
Contra FKK: Spanner!
Man könnte ja fast drüber schmunzeln, wenn es nicht so ein ernstes Thema wäre. Spanner machen FKK-Freunden an Badestränden immer wieder zu schaffen. Zwar ist das ein Problem, unter dem vor allem Frauen zu leiden haben, nichtsdestotrotz ist es ein Störfaktor, der ALLE Freikörper-Fans betrifft. Ein verdächtiges Rascheln im Gebüsch, knackende Äste aus dem naheliegenden Waldstück – und schon ist einem der FKK-Spaß verdorben. Auf solche Belästigung kann man im Urlaub nun wirklich verzichten!
Pro FKK: Gleichmäßige Bräune
Für viele DAS absolute Todschlag-Argument. Das wohl lästigste an der knackigen Sommerbräune nach einem entspannten Strandurlaub sind mit Abstand die käseweißen Stellen genau dort, wo man die Badehose oder Bikini getragen hat. Gerade in Zeiten, in denen Badehosen tendenziell etwas länger geschnitten sind, sieht das hinterher ziemlich unappetitlich aus – ein Problem, dass nach einem FKK-Urlaub schlichtweg nicht existiert. Gleichmäßige Bräune am ganzen Körper, wer will das nicht? Die Freikörperkultur macht’s möglich!
Contra FKK: Keine interessante Bademode
Pro-Argument 1 kann auch als Contra-Argument gesehen werden. Ganz ehrlich: All diese nackten Dödel sehen doch – mal abgesehen von der Größe – eh alle gleich aus. Wo bleibt da die Individualität? Statt Teil einer einheitlichen, nackten Masse zu sein, kann man sich mit ausgefallener Bademode viel besser zum Ausdruck bringen und vom Rest abheben. Natürlich lieben wir es, am Strand mit unseren Hingucker-Badehosen zu prahlen und die Ladys und Neider zu beeindrucken. Dazu muss man aber nicht zwangsweise nackt sein – mit cooler Bademode kann man denselben Effekt erzielen!